Die Ortsgeschichte von Hirschling
Zusammenfassung von Josef Peringer jun.


Wie der Donauraum, so ist auch die Gegend um Hirschling seit undenklicher Zeit mit Leben erfüllt. Der älteste Nachweis von menschlicher Existenz in diesem Raum kam in der Hirschlinger Kiesgrube zum Vorschein.

Es ist ein bearbeiteter Feuerstein, der der Altsteinzeit zugeordnet wird. Hirschling und Frauenhofen ist uraltes Siedlungsland. Keramikfunde bezeugen, dass hier bereits vor 6.000 Jahren Menschen sesshaft waren.

Kurz vor Christi Geburt reichte die Römische Weltherrschaft bis hin zur Donau, und schloss somit auch das Kleine Labertal mit ein. Ein Beweis hierfür ist der Fund einer Statue. Die „Römischen Glücksgöttin Fortuna“, die im Jahre 1981 auf einem Feld westlich von Hirschling bei der Kartoffelernte zum Vorschein kam, kann im Gäubodenmuseum in Straubing betrachtet werden.

Ein weiterer Beleg für die Siedlungsgeschichte des Ortes sind die bajuwarischen Reihengräber auf dem Marterberg ca. 500 m südlich von Hirschling, die bei Erdarbeiten im Rahmen der Flurbereinigung in den 70er Jahren entdeckt wurden. Leider wurden diese größtenteils zerstört. Dort wurden auch Mauerreste der ersten Martinskirche ergründet.

Herizo  -  Herisingin  -  Hersing  -  Hirschling

Diese wurde vermutlich über dem Grab des Sippenältesten „Herizo“ erbaut, der als Ursprung für die Namensgebung der Ortschaft Hirschling gilt. Der heutige Ortsname Hirschling entstand aus Herisingin, worin wir wiederum den Namen „Herizo“ erkennen. Aus Herisingin entstand der heutige Ortsname Hirschling.

Die erste urkundliche Erwähnung von Hirschling finden wir in einer Urkunde des Klosters Prüll nach 1130. Rüdiger von Herisingin ist hier als Zeuge und Lehensmann angeführt.

Im 14. Jahrhundert erscheint der abgewandelte Ortsname Hersing, aus dem wiederum im Lauf der Jahrhunderte der endgültige Ortsnamen Hirschling entsteht.
 
 


Die Filialkirchen von Hirschling und Frauenhofen

Der Grundstein für die neue St. Martinskirche in Hirschling an dem heutigen Standort wurde im Jahre 1779 gelegt. Der Rohbau wurde nach Überlieferung noch im selben Jahr fertiggestellt.

Das Innere schöpft aus dem Formenschatz des Spätbarocks. Der Altar wurde von Franz Lehner, Kunstschreiner aus Geiselhöring geschaffen, dessen Vater Thomas Lehner maßgeblich an der Haindlinger Wallfahrtskirche beteiligt war.

     
Außenansicht und Innenansicht

Die Filialkirche St. Georg in Frauenhofen ist weit ins kleine Labertal und in die Donauebene sichtbar. An den markanten gotischen Turm mit Satteldach zwischen den zwei treppengiebeln wurde im Jahre 1721 das neue Kirchenschiff angebaut. Um die Kirche ist der Friedhof angelegt, der von wuchtigen Mauern umgeben ist.

Der Kunstschreiner Thomas Lehner ist in der Gestaltung des Altars und der Kanzel wieder zu erkennen. Zahlreiche weitere Künstler wirkten an der Gestaltung des Inneren der Kirche mit. 

      
Außenansicht und Innenansicht

Bis zum Jahre 1796 gehörten Hirschling und Frauenhofen zur Pfarrei Feldkirchen. Seitdem sind beide Orte mit ihren Filialkirchen der Pfarrei Perkam angeschlossen.
 
 
 
 

Die Gemeinde Hirschling

Im 19. Jahrhundert gehörte die Landgemeinde Hirschling mit den Ortschaften Hirschling, Freuenhofen und den Einödmühlen Weidmühle und Bschüttmühle zum Bezirksamt Mallersdorf.

Die Gemeinde Hirschling im Altlandkreis Mallersdorf wurde im Zuge der Gebietsreform im Jahre 1972 der Stadt Geiselhöring mit dem neuen Landkreis Straubing-Bogen eingegliedert. Letzter Bürgermeister der Gemeinde Hirschling war Herr Otto Sennebogen (+ 1988).
 

 

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